Herzinfarktsymptome bei Männern

Durch eine andauernde mangelnde Durchblutung von Teilen des Herzmuskels sterben bei einem Herzinfarkt Herzmuskelzellen ab. Ein Herzinfarkt – auch Myokardinfarkt genannt – ist daher lebensbedrohlich. Im Volksmund gilt ein Herzinfarkt als typische Männerkrankheit. Das stimmt nicht ganz, dennoch hält sich der Mythos hartnäckig. Richtig ist jedoch: Ein Herzinfarkt äußert sich bei Männern mit anderen Symptomen als bei Frauen. Auch scheint das männliche Geschlecht eher zu einem Herzinfarkt zu neigen als das weibliche.

Welche Herzinfarktsymptome zeigen sich bei Männern?

Typischerweise bemerken Männer einen Herzinfarkt durch plötzlich auftretende Schmerzen in der Brust – genauer gesagt: auf der linken Brustseite und hinter dem Brustbein. Diese Schmerzen zeichnen sich durch eine Dauer von mindestens fünf Minuten aus. Nicht selten strahlen sie auf die Arme (vor allem links), den Oberbauch, den Hals, die Schulter, den Kiefer oder den Rücken aus. Oft wird dieser Schmerz begleitet durch kalten Schweiß, Atemnot, Unruhe und Angst, die bis zur Todesangst reichen kann. Betroffene sind außerdem meist sehr blass. Als typisch gilt auch eine Enge oder ein Druckgefühl im Brustkorb.

Achtung: Sollten Sie bei sich oder anderen diese Symptome feststellen, ist umgehend der Notarzt zu verständigen. Bei einem Herzinfarkt zählt jeder Augenblick. Einige Betroffene wollen oft erstmal abwarten und schauen, ob es besser wird. Das kann jedoch ein verheerender Fehler sein. Auch zeigt sich, dass Patienten den Infarkt verdrängen und nicht wahrhaben wollen, dass es sie trifft.
HERZINFARKTSYMPTOME BEI MÄNNERNDiese Symptome gelten als klassisch. Es können jedoch auch andere Symptome auftreten, die oft nicht sofort von den Betroffenen mit einem Herzinfarkt assoziiert werden. Hierzu gehören Schmerzen im Oberbau sowie Übelkeit und Erbrechen. Das führt dazu, dass die Betroffenen den Herzinfarkt mit Magen- und Darmbeschwerden verwechseln.
Ebenfalls ist es möglich, dass der typische Schmerz in der Brust vollkommen ausbleibt und sich nur atypische Symptome äußern. Bei einigen Patienten sind die Symptome so schwach, dass sie sie gar nicht bemerken. In diesen Fällen spricht man von einem stummen Herzinfarkt.
Auf der anderen Seite kann man Herzinfarkte bereits vor ihrem Auftreten an bestimmten Anzeichen erkennen. Da sie keine Symptome des Infarktes an sich sind, spricht man von Vorboten, die in 50 bis zu 70 Prozent aller Fälle auftreten. Viele Herzinfarkt-Patienten leiden, nicht selten unbemerkt, an der sogenannten Koronaren Herzkrankheit, bei der die Herzkranzgefäße verkalken und sich verengen. Dieser Prozess führt langfristig dazu, dass der Herzmuskel immer schlechter durchblutet wird. Die Folge ist eine von den Patienten verspürte Brustenge, die bei Aufregung oder körperlicher Belastung auftritt. Die fachliche Bezeichnung für diese Brustenge lautet Angina Pectoris. Tritt sie vermehrt auf oder wenn die Anfälle länger andauern oder intensiver werden, sollte sofort ein Arzt verständigt werden, da es sich um einen beginnenden Herzinfarkt handeln kann.
Das Tückische an einem Myokardinfarkt ist jedoch, dass er sich in bis zu 50 Prozent aller Fälle nicht ankündigt. Auch können Infarkte komplett „stumm“ verlaufen. Das heißt, die Betroffenen merken gar nicht, dass sie einen Infarkt haben. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Herzinfarkte weniger gefährlich sind als diejenigen, die man sofort erkennt.

Wie unterscheiden sich diese Herzinfarktsymptome von denen einer Frau?

Während die Herzinfarktsymptome bei Männern relativ rasch mit einem Myokardinfarkt in Verbindung gebracht werden, sind die Anzeichen bei Frauen häufig eher unspezifisch. So klagen Frauen oft über Beschwerden im Oberbauch, Übelkeit und Erbrechen sowie über Kurzatmigkeit. Nur ein Drittel aller Frauen verspürt die typischen Symptome. Zudem fallen die charakteristischen Schmerzen in der Brust häufig nur sehr schwach aus oder zeigen sich eher in Form eines Enge- oder Druckgefühls im Brustbereich.
Angesichts dieser eher untypischen Schmerzen wird ein Herzinfarkt beim weiblichen Geschlecht meist viel später erkannt. Statistisch betrachtet kommen Frauen erst etwa eine Stunde später im Krankenhaus an als Männer. Das späte Erkennen des Infarktes ist ebenfalls der Grund dafür, dass Frauen häufiger an einem Myokardinfarkt versterben als Männer.

Warum sind Männer häufiger betroffen als Frauen?

Auch wenn der Mythos nicht stimmt, dass ein Herzinfarkt eine Männerkrankheit ist, so ist doch festzustellen, dass er Männer häufiger betrifft. Forscher vermuten, dass Geschlechtshormone einen Einfluss auf das Risiko eines Herzinfarktes haben. Denn die Statistiken zeigen, dass Frauen vor der Menopause deutlich seltener einen Myokardinfarkt erleiden. Nach den Wechseljahren steigt jedoch auch ihr Risiko. Daher geht man heutzutage davon aus, dass das Hormon Östrogen ein natürlicher Schutzfaktor für das Herz ist.
Kurz zusammengefasst:

  • Männer weisen meist die klassischen Herzinfarktsymptome wie langanhaltende Schmerzen in der Brust, Engegefühl oder Druck im Brustkorb und Angst auf
  • Männer überleben einen Herzinfarkt öfter als Frauen, weil ihre Symptome typischer sind und sie eher ins Krankenhaus eingeliefert werden
  • auch Männer können atypische Herzinfarktsymptome haben oder einen stummen Herzinfarkt erleiden
  • Männer bekommen in jungen Jahren häufiger einen Infarkt als Frauen, da letztere bis zur Menopause durch Hormone geschützt sind
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